Die Ruhrtaler Frisch-Ei GmbH & Co. KG beantragt die Erweiterung der Legehennenanlage an der Palzstraße zwischen Frohnhausen und Stentrop. Hier werden bereits 39600 Hennen in sogenannter Bodenhaltung in geschlossenen und zwangsbelüfteten Gebäuden gehalten, um in diesem industriellen Unternehmen billigst Eier am laufenden Band zu produzieren. Am Donnerstag, den 10. Februar findet um 17 Uhr die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt statt, in der der Antrag beraten wird.

Gegen diesen Antrag sprechen folgende Dinge:

  • Schon jetzt machen sich die Luftemissionen unangenehm bis nach Neimen bemerkbar. Der süßliche Geruch enthält unter anderem allergieauslösende Stoffe.
  • Die Entsorgung der Gülle ist im Antrag nicht nachgewiesen. Es ist nicht klar wohin sie transportiert wird. Gülle aus Massentierhaltung ist ein hochinfektiöser Stoff, der nicht einfach auf die Felder gekippt werden kann.
  • Das benötigte Futter für so viele Tiere muss aus industrieller Fertigung zugekauft werden. Wie sich gerade zeigte, kann dieses Futter unerwünschte Stoffe enthalten. Das gefundene Dioxin muss nicht der einzige schädliche Stoff sein.
  • Schon der Name der Firma (Ruhrtaler Frisch-Ei GmbH & Co. KG) zeigt, dass es sich hier nicht mehr um bäuerliche Landwirtschaft, sondern um einen industriellen Betrieb handelt. Es darf nicht sein, dass Industriebetrieben das Privileg gewährt wird, in die freie Landschaft hinein zu bauen.
  • Knapp 60.000 Legehennen sind eine Größe, die bereits weitgehende Umweltauflagen zur Folge hat. Hier hat der Betreiber sich durch geschickte Salamitaktik diesen Auflagen entzogen, indem er drei Mal jeweils nur 19800 Legehennen beantragt. Die angrenzende Bevölkerung hat dadurch keinerlei politische Einflussmöglichkeiten mehr.
  • Die Anlieferung von Futter, der Transport von Eiern und Gülle führen zu einer deutlichen Vermehrung des LKW-Verkehrs in der Palz, obwohl die Bevölkerung sich bereits jetzt gegen zu viel LKW-Verkehr auflehnt.
  • In direkter Nachbarschaft des Betriebsgeländes befinden sich ein Naturschutzgebiet und ein Haus der Kirche, in dem auch Kinder ihre Wochenenden verbringen, um von der gesunden Landluft zu profitieren.

Die geplante Erweiterung führt zu einer Industrialisierung der Landschaft um Fröndenberg herum. Durch die geschickte Taktik, immer nur kleine Portionen genehmigen zu lassen, bleiben die Politik und die Bevölkerung außen vor. Der Rat der Stadt Fröndenberg muss diesem Treiben ein Ende machen und dem Kreis Unna als Aufsichtsbehörde signalisieren, dass es so nicht weiter gehen kann.