Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Müller,

die GRÜNEN im Rat der Stadt Fröndenberg stellen folgenden Fraktionsantrag zur

  1. Überprüfung und Anordnung von Haifischzähnen u.a. in Tempo-30-Zonen
  2. Durchführung von Fußgängerverkehrsschauen

Häufig wird man als bekannter Kommunalpolitiker von Bürgern in Ardey auf fehlende Markierungen an nicht einsehbaren Stra.eneinmündungen in den Tempo-30-Zonen angesprochen. Dabei wird dann angeregt, die verkehrsrechtliche Anordnungen beim Kreis zu beantragen.

Bekannterweise soll mit der Einrichtung von Tempo-30-Zonen in dicht bebauten Gebieten ein Beitrag zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität geleistet und der Straßenverkehr sicherer gemacht werden. Nicht zuletzt sind Tempo-30-Zonen auch ein Beitrag zum Klimaschutz.

Bewährte verkehrsrechtliche Anordnungen sind dabei Markierungen mit Haifischzähnen an Straßenkreuzungen und die Bodenmarkierung mit „30 km/h“. Bei einer gemeinsamen Begehung mit Bürgern wurden nachstehende Tempo-30-Zonen näher in den Blick genommen:

  1. Die beiden Gebiete südlich der Ardeyer Straße mit der Dorfstraße und dem Westfeld (getrennt durch die Bahnlinie)
  2. Das Gebiet nördlich der Ardeyer Straße mit den Straßen Heideweg, Burland, In den Siepen…bis zum Thabrauck.

Allgemein kann man sagen, dass die Stra.enzüge in den o.g. Bereichen für alle Verkehrsteilnehmenden unübersichtlich und damit gefährlich sind. Einmündungsbereiche und Grundstückseinfahrten sind an diversen Stellen schlecht einsehbar bzw. fast nicht zu erkennen. Wartelinien zur Hervorhebung der Wartepflicht gemäß der geltenden Rechts-vor-Links-Regelung finden sich in dem Gebiet rund um Westfeld und Dorfstraße nicht.

Die Schilder, die auf den Beginn bzw. das Ende der Tempo-30-Zone hinweisen, sind neben dem Verkehrsschild „Eingeschränktes Halteverbot in einer Zone“ (VZ 290) die einzigen verkehrsrechtlichen Maßnahmen, die in der Dorfstraße angeordnet sind. Bürgersteige, Bordsteinkanten oder Wegeführungen zur Abgrenzung gegenüber der Fahrbahn fehlen fast vollständig. Da es keine erneuten Hinweise auf Tempo 30 gibt, wird insbesondere im langgezogenen Westfeld die angeordnete Höchstgeschwindigkeit häufig aus den Augen verloren. Zudem ist die Beschilderung rund um den Bahnübergang, der die beiden Tempo-30-

Zonen der Dorfstraße und des Westfelds trennt, verwirrend und unübersichtlich. In der Tempo-30-Zone der Heidewegsiedlung finden sich lediglich im Straßenverlauf des Heidewegs Bodenmarkierungen, die auf die angeordnete Geschwindigkeit hinweisen und einige Wartelinien, die für mehr Sicherheit sorgen sollen. Im weit verzweigten und unübersichtlichen Straßennetz diese Siedlungsgebietes sind dann Markierungen mit Haifischzähnen nur noch an den Einmündungsbereichen Thabrauck/Bredde angebracht. Zudem fehlt es auch in diesem gesamten Gebiet an Bürgersteigen oder Wegeführungen für Fußgänger:innen; sind diese vorhanden, so sind sie häufig schmal und/oder nur an einer Straßenseite vorhanden.

Da sich die dargestellten Beobachtungen weitgehend auch auf andere Tempo-30-Zonen im Stadtgebiet übertragen lassen, regt die Fraktion der GRÜNEN an, beginnend in Ardey auch die anderen Ortsteile entsprechend zu überprüfen und Verbesserungen vorzunehmen.

Dabei sollten insbesondere

  1. die vorhandenen, aber abgenutzten Wartelinien durch das Auftragen von sogenannten „Haifischzähnen“ (Zeichen 342) neu markiert werden,
  2. neue Markierungen dort angeordnet werden, wo freie Sicht auf den Einmündungsbereich fehlt und
  3. durch Bodenmarkierungen auf die angeordnete Höchstgeschwindigkeit von 30/km/h hingewiesen werden, wenn diese Regelung über einen längeren Straßenverlauf aufrechterhalten wird.

Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen kann mehr Achtsamkeit der Führer von motorisierten Fahrzeugen gegenüber den schwächeren Verkehrsteilnehmern erreicht werden. Mit Hilfe sogenannter Haifischzähne wird zudem deutlicher signalisiert, wo Gefahrenstellen sind, was zu einer intuitiven Reduzierung der Geschwindigkeit führt.

Außerdem sollten die Maßnahmen durch Fußgängerverkehrsschauen als wesentliches Instrument zur Sicherung des fußläufigen Verkehrs ergänzt werden. Nicht zuletzt ermöglicht der Beitritt Fröndenbergs zum Zukunftsnetz Mobilität NRW die Durchführung der vorgeschlagenen Maßnahmen unter fachlicher Begleitung.

Die Fraktion der GRÜNEN erwartet durch die Maßnahmen insgesamt ein sichereres und entschleunigtes Verkehrsgeschehen. Dies ist auch ein erklärtes Ziel bei der Schulwegsicherung und wäre ein Erfolg für mehr Wohn- und Lebensqualität in unserer Stadt.

Martin Schoppmann
Fraktionsvorsitzender