BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der BUND schließen sich ganz dem Kreis Unna an. „Es ist ganz normal, dass man bei derartig schlechten Anträgen besser zurückzieht“, erwidert Frank Weissenberg die Reaktion des Kreises auf die Absage des Erörterungstermins in Sachen Brinkmann. „Wir sehen uns in den vom Ortsverband gemachten Einwendungen bestärkt“, so Vorstandssprecherin der GRÜNEN Andrea Molitor.

In ihren Einwendungen hatten sie auf zahlreiche Mängel und Widersprüche hingewiesen. „Besonders unverschämt halten wir den Versuch, über eine Verbesserungsgenehmigung die zulässigen Nährstoffeinträge in die Schutzgebiete überschreiten zu dürfen“, so Weissenberg weiter. Nur in Ausnahmefällen sei dies möglich, die hier aus Sicht des BUND jedoch nicht zuträfen. „Wir hatten schon im Scopingtermin auf die fehlerhafte Genehmigung der bestehenden Anlage hingewiesen. Auch hätte nach unserer Einschätzung bereits eine Nachbesserung auf Basis des Filtererlasses stattfinden müssen.“

Eine Verbesserung ergäbe sich aber nur, wenn man die bestehende Anlage ohne Abluftfilter mit einer gefilterten vergleicht. „Und diesen Vergleich halten wir für unzulässig“, ist sich Andrea Molitor zusammen mit dem BUND sicher.

Auch wiesen die GRÜNEN in ihren Einwendungen ausdrücklich auf den offenen Widerspruch zwischen der Ausweitung von Massentierhaltung und einer Erholungsregion mit „sanftem Tourismus“ hin. Schon heute weht der Gestank der ungefiltertenAbluft Spaziergängen ins Gesicht und damit auch die Keime. Inakzeptabel sei darüber hinaus der Verbleib der Desinfektionsmittel aus der Stallreinigung, die über die Gülle unbehandelt in die Umwelt gelangen.

Ob und wann der Antrag erneut gestellt wird, bleibt abzuwarten.