Die Fraktion „Die Grünen“ im Rat der Stadt Fröndenberg beantragt, dass Analyseverfahren und Trinkwasserreinigungsverfahren bei den Stadtwerken und bei Gelsenwasser auf den neuesten Stand gebracht werden.

Begründung:

Das Leitungswasser sollte aufgrund sorgfältiger Prüf- und Klärmaßnahmen Trinkwasserqualität haben, doch Untersuchungen zu Folge könnte ein Schluck aus der Leitung sprichwörtlich den „Besuch der Apotheke“ ersetzen. Analysen belegen, dass in Trinkwasser Medikamentenspuren nachzuweisen sind. Ganz neu ist die Tatsache nicht, denn bereits vor 10 Jahren wiesen Zufallsbefunde von Berliner Forschern auf diese Tatsache hin. In der Zwischenzeit haben sich die Analyseverfahren verbessert und es finden deutschlandweit Untersuchungen über Medikamente in Gewässern statt.

Die Untersuchungen der Wissenschaftler zeigen, dass Grund- und Trinkwasser besser sortiert sind als so manches Arzneischränkchen. Zu finden sind Blutfettsenker, Schmerzmittel sowie Antirheumatika. Es gelangen aber auch synthetische Hormone wie Estradiol aus Anti-Baby-Pillen in die Gewässer.

Nach heutigem Stand der Wissenschaft ist kein Risiko für die menschliche Gesundheit bekannt, doch die schädlichen Wirkungen von DDT sind auch erst später sichtbar geworden.

Ebenso ist der ökologische Aspekt nicht zu vergessen: Durch ihre Wirksamkeit und häufig auch schlechte biologische Abbaubarkeit können Arzneimittel negativ auf das Ökosystem der Gewässer wirken. Fische können teilweise keine Eier oder Spermien produzieren oder wachsen ohne Geschlechtszuordnung heran.

PFT und zahlreiche andere giftige Chemikalien, wie z.B. Flammschutzmittel, bestimmte Arznei- und Röntgenmittel, haben sich seit vielen Jahren in der Umwelt angereichert. Die aktuellen Vorgänge um PFT zeigen, dass diese Substanzen auch ins Trinkwasser gelangen.

Es gilt aber auch zu verhindern, dass Röntgenkontrastmittel und Antibiotika über das Abwasser ins Trinkwasser gelangen. Viele öffentliche Kläranlagen können diese giftigen Stoffe nicht entfernen. Sie stellen ein unkalkulierbares Umwelt- und Gesundheitsrisiko dar. Die Trinkwasseraufbereitungsanlagen unserer Wasserwerke müssen daher auf den modernsten Stand gebracht werden, so dass giftige Stoffe
zurückgehalten werden können und nicht ins Trinkwasser gelangen. Auch die Analyseverfahren müssen angepasst werden, da diese Stoffe teilweise nicht in den Trinkwasseranalysen auftauchen.